4) Der Ursprung der christlichen Tradition… Die unsterbliche Seele

 So. 18.02.2024/11:51



Die Bibel lehrt, dass ein Mensch, wenn er stirbt, völlig vollkommen ohne Leben ist, in jeder Hinsicht tot und erst dann wieder lebendig wird, wenn er bei der Entrückung oder Auferstehung von den Toten auferweckt wird. Der Tod ist ein umfangreiches Thema und es wurden viele Bücher darüber geschrieben. Dieser kurze Bericht und weitere sollen beitragen, den Leser über die Heiligen Schriften und das grundlegende Thema im Zusammenhang mit dem Zustand der Toten aufklären.


Der Ursprung der christlichen Tradition… Die unsterbliche Seele


Dem Teufel ist es unter anderem gelungen, Menschen glauben zu machen, dass die Toten tatsächlich leben, indem er den Glauben an eine „unsterbliche Seele“ fördert. Nach der Lehre von der „unsterblichen Seele“ ist die Seele eines Menschen unsterblich und lebt weiter, nachdem der Mensch gestorben ist. Die Seele ist nicht unsterblich.

Der Ausdruck „unsterbliche Seele“ kommt in der Bibel nicht vor.

Die Bibel sagt, dass die Seele sterben und zerstört werden kann, Matthäus 10:28.

Die Seelen toter Menschen sind jetzt nicht im Himmel oder in der Hölle, sie sind tot, leblos, „im Scheol“, Hiob 14:13; Psalm 6:6; 31:18; Prediger 9:10.

Dieser Beitrag kann nur eine gekürzte Geschichte darüber geben, wie die christliche Tradition begann, dass Seelen unsterblich seien, aber der wichtigste Ursprung dieser Tradition liegt sicherlich bei den Griechen.

Historiker haben dokumentiert, dass die Vorstellung, dass Menschen im Scheol leben, mindestens bereits in der babylonischen Gefangenschaft (ca. 586 v. Chr.) aufkam, aber es war der griechische Einfluss, der diesen Glauben vielen Judäern und dann auch den Christen einprägte. Die Griechen glaubten an eine „unsterbliche Seele“ und dass niemand tatsächlich starb. Der griechischen Mythologie zufolge leben Menschen als körperlose Seelen weiter, nachdem ihr Körper gestorben ist. In diesem Sinne glaubten die alten Griechen genau das, was die meisten modernen Christen heute tun.

Im Jahr 332 v. Chr. eroberte Alexander der Große Ägypten, das eine große jüdische Bevölkerung hatte, und die Menschen in Ägypten begannen Griechisch zu sprechen, sogar die Judäer dort. Viele dieser Judäer übernahmen den Glauben der Griechen, einschließlich des Glaubens an die unsterbliche Seele, und als die Judäer in Ägypten die hebräische Bibel ins Griechische übersetzten und daraus die Version machten, die wir heute als Septuaginta kennen, übersetzten sie das hebräische Wort Sheol, wo alle Menschen tot waren, mit Hadēs, wo alle Menschen lebendig waren. Durch die Entscheidung eines Übersetzers haben jüdische Übersetzer also die toten Menschen in Scheol in Hadēs lebendig gemacht.

Die Septuaginta sagt, dass sich tote Menschen in Hadēs befinden, wo nach griechischem Glauben diese Seelen lebten.

So wurde die Septuaginta zusammen mit dem griechischen kulturellen Einfluss zu einem Hauptgrund dafür, dass zur Zeit von Christus viele Judäer, darunter auch die Pharisäer, glaubten, dass die Seele eines Menschen nach seinem Tod weiterlebt.

Dann, kurz nach dem Tod von Christus, konvertierten viele Griechen zum Christentum und brachten ihre Mythologie über die Lebenden der Toten mit in die Kirche.

Diese griechischen Neubekehrten wurden bestärkt in ihrem Glauben, dass die Seelen der Toten lebendig waren, durch die Septuaginta die sie lasen und auch durch die Tatsache als die neutestamentlichen Bücher geschrieben wurden, und das Wort Hadēs verwendeten, um den Zustand des Totseins zu beschreiben, wie es im griechischen Alten Testament war.

Schließlich dominierten die Griechen und die griechischsprachigen Judäer, die zum Christentum konvertierten, die Kirche bis zu dem Punkt, dass es zur christlichen Tradition wurde, dass die „unsterbliche Seele“ nach dem Tod des Körpers weiterlebt, und das ist auch heute noch die Lehre, obwohl es nicht das ist, was die Bibel tatsächlich lehrt.

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