Kapitel 1 Sind die Toten jetzt am Leben?
Fr. 28.10.2022/21:10
Die meisten Christen sind fest davon überzeugt, dass nach dem Eintritt des Todes alle, die Christus angehören, sofort in die Herrlichkeit aufgenommen werden, gewöhnlich 'Himmel' oder 'Paradies' genannt, um vor dem Vater zu erscheinen. Dort sind sie am Leben und bei Bewusstsein und haben ein erfreuliches Dasein mit Ihm und ihren Lieben.
Solch ein Glaubenssatz widerspricht der Lehre des Wortes Gottes. Denn wenn ein Mensch sofort nach dem Sterben in die ewige Seligkeit eingeht, warum ist dann die Rückkehr von Christus und/oder die Auferstehung nötig. Wenn ein Christ nach dem Tod schon am Leben und mit Ihm zusammen ist, warum sollte Christus zurückkehren, um seine Gemeinde zu vereinigen?
Wenn der Tod der Eingang zur ewigen Seligkeit mit dem Herrn ist, dann ist der Tod kein Feind, sondern ein willkommener Freund. Wenn der Tod uns sofort in die Gegenwart von Christus bringt, dann ist die Heilige Schrift nutzlos und unser Glauben vergeblich.
Der Tod aber ist kein Freund, sondern, wie 1 Korinther 15:26 deutlich darlegt: Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Der Feind, genannt Tod, wird eines Tages vernichtet werden, ist es aber offensichtlich jetzt noch nicht, wie die Tatsache beweist, das Beerdigungsinstitute keinen Mangel an Beschäftigung haben.
Da der Tod nicht vernichtet worden ist, und da diejenigen, die gestorben sind, jetzt noch nicht am Leben und im Himmel sind, wo sind die Toten? Was ist der Tod?
Das Wort 'Tod' in der Bibel ist das griechische Wort thanatos #2288, das bedeutet: 'Das natürliche Ende der irdischen menschlichen Existenz'. Thanatos ist nicht nur ein sofort einsetzendes Ereignis, wenn jemand stirbt, sondern ein anhaltender Zustand. Die Erlösung von diesem anhaltenden Zustand des Todes hängt von der Rückkehr von Christus ab, 1 Thessalonicher 4:16,17 und 1 Korinther 15:12,13
Wenn die Erlösung vom Tod mit der Rückkehr von Christus kommt, wo sind die Toten bis zu jenem Zeitpunkt? Die Bibel sagt, dass sie im 'Grab' <hades auf griechisch, sheol auf hebräsich> sind. Diese Wörter wurden abwechselnd mit 'Hölle', 'Reich des Todes', 'der Tod', 'die Toten', 'Totenreich', Unterwelt, 'unter der Erde' und 'unterste Tiefe' übersetzt.
Hades oder sheol ist niemals der Ort der Vernichtung, es ist immer der fortwährende Zustand der Toten. Die genaueste Übersetzung von hades und sheol würde das Wort 'Totenreich' sein. Das Totenreich ist der Zustand, in dem sich alle Toten befinden; es ist nicht ein qeber, ein Ort, wo der Leib, auf dem Land oder auf See, beerdigt ist. Die biblische Beschreibung des Totenreichs (das Königreich aller, die im Grab sind - die Toten), sheol oder hades, ist ein Ort, wo es kein Bewusstsein und daher keine Erinnerung gibt.
Gehenna ist das griechische Wort für Vernichtung, und auf hebräisch ghi-hinnom, wird außerdem mit Hölle übersetzt, aber es ist nicht das Grab (hades oder sheol). Gehenna ist der Ort der Vernichtung, das Höllenfeuer. Das Wort kommt vom Tal von Hinnom, wo der Unrat für immer brennt, siehe Josua 15:18; Matthäus 13:39,40; Lukas 17:29,30; Matthäus 25:41
Psalm 6:6
Denn im Tod gedenkt man Deiner nicht, wer wird dir bei den Toten danken?
Psalm 146:4
Denn des Menschen Geist muss davon, und er muss wieder zu Erde werden, dann sind verloren alle seine Pläne.
Prediger 9:5,6
Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts, sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. Ihr Lieben und ihr Hassen und ihr Eifer ist längst dahin, sie haben kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der Sonne geschieht.
Prediger 9:10
Alles was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu, denn bei den Toten, zu denen du fährst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit.
Da es im Tod kein Bewusstsein gibt, gibt es auch kein Zeitbewusstsein für die tote Person. Dadurch wird der Augenblick des Todes eines Menschen in seinem Zeitgefühl der Augenblick der Rückkehr von Christus. Aber innerhalb der Dimension der Zeit ist der Augenblick des Todes eines Menschen weder seine Vereinigung mit Christus, noch seine Auferstehung. Zeitlich gesehen kommt er nicht sofort in den Himmel, sondern er steigt hinunter in das Totenreich, sheol.
Psalm 89:49
Wo ist jemand, der da lebt und den Tod nicht sähe, der seine Seele errettete aus des Todes <sheol> Hand?
Psalm 16:10
Denn du wirst mich nicht dem Tod <sheol> überlassen und nicht zulassen, dass dein Heiliger die Grube sehe.
Psalm 49:16
Aber Gott wird mich erlösen <durch Auferstehung befreien> aus des Todes <sheol> Gewalt, denn er nimmt mich auf.
Hiob 21:13
Sie werden alt bei guten Tagen, und in Ruhe fahren sie hinab zu den Toten <sheol>...
In jeder dieser Bibelstellen wird das hebräische Wort sheol gebraucht. Es ist bemerkenswert, dass Tiere auch in das sheol eingehen.
Psalm 49:13
Ein Mensch in seiner Herrlichkeit kann nicht bleiben, sondern muss davon wie das Vieh.
Psalm 49:15
Sie liegen bei den Toten <sheol> wie Schafe, der Tod weidet sie, aber sie Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muss vergehen, bei den Toten <sheol> müssen sie bleiben.
Jesus Christus stieg ebenso in das Totenreich hinab, als er starb. Wenn irgendjemand sofort n ach dem Tod in den Himmel kommen sollte, dann wäre es ganz bestimmt Jesus gewesen. Aber sogar er ging zum sheol oder hades. Er war drei und drei Nächte lang ohne Bewusstsein, genau wie Matthäus 12:40 und Apostelgeschichte 2:30-32 es darlegen.
Genauso wie alle Menschen, die sterben, ging Jesus zum hades. Was geschieht im hades? Dort ist alles Verwesung und Verfall.
1. Mose 3:19
...Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Apg. 13:36
Denn David, nachdem er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, ist entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.
Genauso wie alle Menschen, die ins Grab gehen, wäre Jesus vollkommen verwest, wenn Gott ihn nicht von den Toten heraus auferweckt hätte.
Apg. 13:34,35
Dass er ihn aber hat von den Toten auferweckt, auf dass er hinfort nicht verwese,...
Gott erweckte Jesus Christus vom hades und seiner Verwesung. Wenn er nicht auferweckt worden wäre, dann würde Jesus Christus nicht zurückkehren, und ohne seine Rückkehr würde es niemals eine Erlösung für die Menschheit - Christen und Nicht-Christen, Gerettete und Ungerette - vom Totenreich und der Verwesung darin geben.
Hebräer 9:27,28
Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
so ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Sünden, zum anderen Mal wird er nicht um der Sünde willen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten zur Erlösung.
Das Zeitelement zwischen dem Wort 'sterben' in Vers 27 und den Worten 'danach aber' ist die Zeitspanne zwischen dem Tod eines Menschen und seiner Auferweckung.
'Erlösung' in Vers 28, was 'Vollständigkeit' bedeutet, ist die Befreiung von der Verwesung, die sich ereignen wird, wenn Christus für die Vereinigung mit ihm und für die erste Auferstehung der Menschen zurückkommt.
Die Toten sind nicht am Leben, um schon jetzt Unversehrheit zu haben, denn der Mensch besitzt jetzt noch keine Unsterblichkeit.
Unsere Bestimmung ist immer noch dem Sterben und dem Verwesen in Grab ausgesetzt.
Mit dem zweiten Kommen von Christus. Bis zu der Zeit sind alle, die gestorben sind, nicht im Himmel, sie sind im hades, im Totenreich. Der Tod ist kein Freund, der uns in die Gegenwart von Christus und unserer Lieben bringt, er ist ein dreister Feind, denn im Tod gehen alle ins Totenreich.
Nicht jetzt, eines Tages aber, wird der Tod vernichtet werden. Dann werden die Toten in Christus einen neuen Leib erhalten - dieses Mal einen unverweslichen Leib, und die lebenden Gläubigen werden einen unsterblichen Leib haben.
1 Korinther 15:53-57
Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche <zu jener Zeit am Leben> muss anziehen die Unsterblichkeit.
Wenn aber dies Verwesliche wird anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche wird anziehen die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht:
'Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?'
Aber der Stachel des Todes ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus!
Der Tod würde das Leben für die gesamte Menschheit für immer beenden, wenn Christus nicht auferstanden wäre und somit zurückkommen wird, um die Menschheit zu vereinigen und aufzuerwecken. Dann - mit der Rückkehr von Christus - werden wir den Sieg über den Tod haben. Dann erhalten wir Unsterblichkeit und Unverweslichkeit. Bis zu jenem Zeitpunkt werden die Toten im Totenreich in Verwesung und Bewusstlosigkeit verbleiben.
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